"Die Rotte" - Lesung von Marcus Fischer
Wann: Freitag, 17. November um 19:30 Uhr
Wo:Schloss Kuenburg, Kuenburgsaal 1.OG
Psychogramm eines Dorfes Elfi Reisinger, eine junge Bäuerin, lebt Anfang der 1970er-Jahre mit ihren Eltern auf einem kleinen Hof in der Rotte Ferchkogel, einer abgelegenen Siedlung im Voralpenland. Ihr Vater verschwindet eines Nachts, die Gendarmerie geht von Selbstmord aus. Durch den Tod des Bauern verschiebt sich das Gefüge in der Rotte. Die anderen im Dorf trauen den beiden Frauen nicht zu, den ärmlichen Hof weiterzuführen. Der Nachbar will den Grund für einen Spottpreis kaufen und setzt die Frauen immer mehr unter Druck. Als mit Elfis Hochzeit endlich wieder ein Mann an den Hof kommt, spitzt sich die Lage weiter zu und Elfi muss einen Weg finden, um sich aus diesem Machtgefüge zu befreien.
Es ist der unvergleichliche Sound von Marcus Fischer, der die Abgründe eines Provinzdorfes in seiner beiläufigen Brutalität zutage bringt. Die Erzählstimme in Die Rotte ist mal einfühlsam, fast liebevoll, dann wieder spitzzüngig, immer dicht an ihren Figuren: fesselnd und berührend.
Marcus Fischer, 1965 in Wien geboren, lebt als selbständiger Texter und Autor in Wien. Er studierte Germanistik in Berlin und arbeitete einige Jahre als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache, außerdem als Texter in Berlin und Wien. 2015 gewann er mit Wild-Campen den FM4-Kurzgeschichtenwettbewerb. Die Rotte wird 2023 mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet.